"Wir waren mehrere, die sich zum täglichen Mittagessen - ohne Verpflichtungen - bei einer älteren Dame einfanden. Allerlei Leckeres wurde dort aufgetischt, daher standen wir immer pünktlich auf der Matte. Zu unserem grössten Bedauern zog die nette Lady ins Altersheim, sodass unsere Futterquelle von jetzt auf gleich versiegt war. Deswegen war es nicht schwer, uns alle einzusammeln und ins Asile zu bringen. Das Wichtigste : auch hier stimmt die Verpflegung. Im Moment sind Brooke, Brutus und ich noch seeehr zurückhaltend, da wir es nicht gewöhnt sind, ständig Menschen in der Nähe zu haben. Mal sehen, wie das sich entwickelt. Egal, wo wir ein neues Zuhause finden werden, ohne Freilauf wird es nicht gehen".
"Nachdem ich eingesammelt und kastriert worden war, wollte ich zu meiner angestammten Futterstelle zurück. Die "Futterlieferantin" hat sich aber durchgesetzt und mich im Asile abgeliefert. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ich auf 3 Beinen klarkomme. Ja, mein rechtes vorderes Beinchen musste amputiert werden, das stört mich aber nicht sonderlich. Ich bin schnell wie der Blitz wenn es heißt, vor Menschen Reißaus nehmen. Do not touch - das ist auch das Motto von Blake mit der ich seit neuestem abhänge. Letzten Endes werde ich wohl mein Köpfchen durchsetzen und auf einem Bauernhof oder in einem Reitstall unterkommen, wo man mir meine Ruhe lässt."
"Dünn und ausgehungert bin ich im Garten einer netten Dame in Schifflange aufgetaucht. Trotz verschiedener Recherchen konnte kein Besitzer ermittelt werden. Dank meines Charmes habe ich aber sehr schnell ein neues Zuhause gefunden".
"Im Norden des Landes bin ich monatelang herumgestreunt, ohne dass mich jemand vermisst hätte. Regelmässige Mahlzeiten gab es bei einer älteren Dame, die jetzt aber leider nicht mehr dazu in der Lage ist. Ich bin es gewohnt, draußen zu sein und fand es daher wenig prickelnd, in Quarantäne zu müssen. Will sagen, einmal die Tür der Quarantäne-Box zu weit geöffnet, schwupps, habe ich mich aus dem Staub gemacht. Naja, weit kam ich nicht, und da ich ziemlich hungrig war, habe ich mich überreden lassen, wieder in meine Box zurückzukehren. Dort musste ich glücklicherweise nur ein paar Tage bleiben ; nach dem Termin beim Doc' kam ich zu den Kumpels ins große Katzenzimmer. Angefreundet habe ich mich mit Brutus. Wir beide liegen am liebsten hoch oben im Außengehege und beobachten das Geschehen. Streicheleinheiten lerne ich nach und nach zu schätzen. Selbstredend geht es für mich auch zukünftig nicht ohne Freilauf."
"Ich bin mehrere Wochen in der Nachbarschaft gestreunt, bevor ein nettes Ehepaar sich meiner erbarmt und mich ins Tierheim gebracht hat. Nicht kastriert, nicht gechipt, dafür aber arg lädiert bin ich hier angekommen (mehrere Bisswunden am ganzen Körper, was wohl die Folgen einer Auseinandersetzung mit einem Nachbarshund waren). In der sicheren Umgebung des Asiles konnte ich zur Ruhe kommen und gesund werden. Und jetzt schaut mich an, ich bin wie ausgewechselt. Von einem Häufchen Elend habe ich mich in einen selbstbewussten Kater verwandelt, der sich bei jeder Gelegenheit seine Streicheleinheiten abholt. Ich genieße den Aufenthalt im Außengehege und freue mich schon auf mein zukünftiges Für-immer-Zuhause".
"Meine Menschen-Eltern haben sich getrennt, und damit passte ich nicht mehr in die jeweiligen neuen Lebenspläne. So kam es, dass ich mir mit meinen fast 8 Jahren eine neue Familie suchen muss. Da ich eine nette und kinderfreundliche Mieze bin, wird das wohl nicht lange dauern. Über Freilauf würde ich mich freuen."
"An den Fotos sieht man mir an, dass ich nicht begeistert war, im Asile gelandet zu sein. Klassischer Fall : Trennung meiner Menschen, keine Zeit mehr für mich. Die ganze Aufregung hat mich dermaßen gestresst, dass mein chronischer Schnupfen wieder da war. Das Virus habe ich mir wahrscheinlich in jungen Jahren eingefangen, bevor ich geimpft wurde. Normalerweise merke ich nicht mal was davon, ausser halt in Ausnahmesituationen. Jetzt, 2 Wochen später, ist der doofe Schnupfen wieder von alleine verschwunden, der Vet hatte mir nicht mal Medikamente verordnet. Da sieht man, was liebevolle Pflege und ein geregelter Tagesablauf ausmachen. Auch sonst gab es bei meiner Blutanalyse keine Auffälligkeiten. Typisch russisch-blau bin ich ruhig, sensibel und freundlich. Ich brauche etwas Zeit bis ich mit meinen neuen Menschen Freundschaft schließe, danach bin ich aber sehr familienbezogen. Weitere Katzen sollten wegen meines Schnupfens nicht im Haushalt sein. Das Leben innerhalb von vier Wänden bin ich gewöhnt, ein begrenzter Zugang nach draußen würde mir aber gefallen - den ganzen Tag allein sein eher nicht."
"Eine Woche lang habe ich bei einem Restaurant an der Mosel Einlass gesucht. Ich habe einen rumänischen Chip, aber dort werden Katzen nur bei Auslandsvermittlungen gechippt - es gibt keine Datenbanken. Meine Suchanzeige auf Facebook hat leider nichts ergeben, niemand hat sich gemeldet. Obwohl ich schon einige Monate im Asile bin ziehe ich mich noch immer am liebsten zurück und möchte in Ruhe gelassen werden. Kann schon sein, dass ich in einem individuellen Daheim aufblühen werde - denn mit meiner Herkunft muss ich ja durch Menschenhände gereicht worden sein. Wer hat jede Menge Geduld mit mir ?"
"Wir waren mal neun, und ausser mir haben mittlerweile alle anderen ein individuelles Zuhause gefunden. Eigentlich waren wir über 30, denn jemand hat aus falsch verstandener Tierliebe viel zu viele von uns gehalten. Wahrscheinlich bekam ich daher nie genug Streicheleinheiten und bin euch Menschen gegenüber noch immer eher zurückhaltend. Eine Kuschelkatze bin ich also (noch ?) nicht. Ob ich es je werde ? Geduld und Einfühlungsvermögen sind bei mir gefragt, aber das ein oder andere Leckerli begünstigt bestimmt das Sich-näher-Kommen."
"Mama hat mich immer wieder zu einer Katzenbesitzerin gebracht... vermutlich hatten wir kein Zuhause (mehr?) und sie wollte scheinbar, dass ich dort in den Katzenhaushalt einziehe. Da das leider nicht funktionierte, suche ich nun von hier eine neue feste Bleibe. Ich bin ein freundlicher und aufgeweckter Kater, der vermutlich Freilauf fragt, schließlich habe ich (zusammen mit Mama) eine Zeit lang draußen gelebt."